Regression zur Mitte
Definition von der Regression zur Mitte und warum du das Konzept beim Investieren kennen solltest. 👉 Zur Bedeutung
Du wirst es kaum glauben, aber im Gegensatz zur letzten Mathe-Klausur ist die Statistik endlich auf unserer Seite.
Beim langfristigen Investieren hilft dir die Regression zur Mitte (auch Regression zum Mittelwert, Tendenz zur Mitte). Warum und was diese wichtige statistische Erkenntnis überhaupt ist, klären wir jetzt.
Was ist die Regression zum Mittelwert?
Die Regression zur Mitte ist nicht nur in der Finanzwelt zu beobachten, sondern auch in biologischen Systemen. Sie ist ein statistisches Phänomen.
Stell dir vor, du triffst eine Person, die 1,95 Meter groß ist. Nun überlege, wie wahrscheinlich es ist, dass du als Nächstes eine Person triffst, die noch größer ist.
Ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du eine kleinere Person triffst? Die Antwort liegt in der Regression zur Mitte.
Wenn wir einen extremen Messwert erhalten, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit so, dass der nächste Messwert näher zum Normalwert oder Durchschnitt ausfällt. Also im Beispiel, dass die nächste Person kleiner ist.
Zum Beispiel haben Studien gezeigt, dass große Eltern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit kleinere Kinder bekommen und umgekehrt.
An der Börse und auch bei Immobilienpreisen konnte ebenfalls eine Regression zur Mitte festgestellt werden.
Die Regression zum Mittelwert besagt, dass die Rendite von Aktien und anderen Wertanlagen über einen längeren Zeitraum dazu neigt, sich um den statistischen Durchschnitt zu bewegen.
Das bedeutet, dass auf Phasen mit schwacher Rendite mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Phase mit Überrendite folgt.
Wichtig
Diese Erkenntnis gilt vor im Schnitt - also über mehrere Jahre und viele Aktien. Bei Einzelaktien und kurzen Zeiträumen kannst du dich nicht immer auf die Regression zur Mitte verlassen.
Die Entwicklung des DAX und die Regression zum Mittelwert
Um die Bedeutung der Regression zum Mittelwert für Aktienanleger zu verdeutlichen, werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX) in den letzten 40 Jahren.
Trotz einiger Aufs und Abs hat sich der DAX insgesamt positiv entwickelt, mit einer durchschnittlichen nominalen Rendite von gut 8% pro Jahr. Dies zeigt, dass die Rendite langfristig dazu neigt, sich um den statistischen Mittelwert zu bewegen.
Langfristige Anlage lohnt sich
Ein wichtiger Takeaway aus der Regression zum Mittelwert ist, dass langfristige Anlage belohnt wird.
Wenn du deine Aktien hältst und nicht bei jedem kleinen Rückgang verkaufst, hast du eine höhere Wahrscheinlichkeit, von einer Überrendite zu profitieren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es hier um die durchschnittliche Rendite dieser Anlageform geht und nicht um den Durchschnitt im Sinne eines Nullwerts. Also im Beispiel oben um den durchschnittlichen Wertgewinn von 8% im DAX.
Ruhe bewahren in schwierigen Zeiten
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Regression zum Mittelwert es dir ermöglicht, ruhiger zu schlafen, auch wenn es Phasen gibt, in denen es bergab geht.
Statistisch gesehen folgt auf eine längere schwächere Phase oft wieder eine Überrendite. Indem du dieses Wissen berücksichtigst, kannst du gelassener mit den Höhen und Tiefen des Aktienmarkts umgehen.
Sparplan nutzen
Besonders gut geeignet ist daher auch das Investieren per Sparplan. Dabei wird automatisch jeden Monat (oder andere Intervalle, die du wählst) zum jeweiligen Kurs ein ETF oder eine Aktie gekauft.
Durch die Regression zur Mitte gleichst du die zwischenzeitlichen Spitzen oder Täler aus und kannst die durchschnittliche Rendite über den langen Zeitraum erwirtschaften.
Die Regression zum Mittelwert ist eine wichtige statistische Erkenntnis für Aktienanleger. Indem du langfristig anlegst und ruhig bleibst, kannst du von der Regression zum Mittelwert profitieren und langfristig erfolgreich sein.
Also halte deine Aktien und lass dich nicht von kurzfristigen Schwankungen verunsichern.
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Philip
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